Medical Training für den Dackel
Bedeutet grob gesagt: Gezieltes Training zum entspannten Handling des Hundes auch in stressigen Situationen sowie bei pflegerischen Maßnahmen daheim
Vorteile: Stressreduktion, Vertrauensbildung, Selbstbestimmung, Beschäftigung
Welche Pflegemaßnahmen sind bei meinem Hund notwendig?
- Krallen kürzen
- Fellpflege (trimmen, bürsten, ...)
- Zähne putzen (ja, auch unseren Hunden sollten wir 1x tgl. die Zähne putzen) Welche medizinischen Untersuchungen/Behandlungen sind aktuell notwendig/könnten in Zukunft notwendig werden?
- Impfungen, Wurmkuren
- Halskragen/Maulkorb
- Herzultraschall ... Vertrauen als Grundstein für das Training: Kann man sich nicht kaufen, muss ständig erarbeitet werden. Wird im Alltag immer wieder auf- und abgebaut:
- Agieren wir für den Hund vorhersehbar und erkennen sein Unwohlsein (Beschwichtigungssignale) und brechen unser Training an dieser Stelle ab, um einen Schritt zurückzugehen, wird Vertrauen aufgebaut
- Überrumpeln wir den Hund oder muss z.B. eine medizinische Behandlung erfolgen, auf die der Hund nicht gut genug vorbereitet ist, wird Vertrauen abgebaut
- Wichtig ist, dass im Alltag und beim Training immer etwas mehr Vertrauen auf-, als abgebaut wird.
Einschub: Angst/ Panik: Wie Menschen sind auch Hunde beim Gefühl Angst nicht mehr zu rationalem Denken möglich. Angst ist ein Gefühl und keine Verhaltensweise. In Zeiten, zu denen ein Hund Angst oder gar Panik zeigt, sollte er durch die Vertrauensperson so gut wie möglich unterstützt werden. Was tut dem Hund in dieser Situation gut? (Körperkontakt, Leckerlis, gut zureden)
Respekt haben: Nutzung von positiver Verstärkung und Selbstbestimmung durch Kooperationsverhalten wie Pfote geben, Seitenlage, Kopf ablegen, Handtarget, ... Trainingstipps auf der Rückseite
Training Kooperationsverhalten:
1. Schritt: Verhalten wird trainiert (z.B. Seitenlage)
2. Schritt: Verhalten wird zeitlich verlängert
3. Schritt: Stressor wird eingebaut (z.B. Bürste) Solange Hund mit Kopf liegen bleibt, bekommt er Belohnungen - hebt er den Kopf, wird die Bürste aus der Sicht entfernt, Hund bekommt keine Leckerlis mehr
4. Schritt: Ist Hund nach einer Pause wieder entspannt, wird in kleineren Schritten trainiert als zuvor • Bürste weiter weg, häufiger Leckerlis...
5. Generalisierung an verschiedenen Orten/mit fremden Menschen
- Zähne putzen
- Materialien: Fingerling/Kinderzahnbürste, enzymatische Zahnpasta Target: z.B. Kopf ablegen 1. Hund an Materialien gewöhnen, Zahnpasta probieren lassen und Kopf z.B. auf dem Bein ablegen lassen 2. Kopf währenddessen berühren, Lefzen heben, Zähne/Gingiva mit Finger berühren 3. wie zuvor Zähne berühren, dann auch mit Zahnpasta am Finger 4. wer mag zunächst mit Fingerling, ggf. sofort mit Zahnbürste langsam nähern und Hund beobachten → bleibt der Hund entspannt, Zähne kurz berühren → wiederholen mit Zahnpasta 5. Zahn für Zahn putzen und regelmäßig Leckerlis/Zahnpasta geben
Krallen kürzen
이 Materialien: Krallenzange, Dremel, ggf. Tuch
oTarget: Pfote geben, Seitenlage, Kopf ablegen
1. Hund mit Materialien bekannt machen, ggf. Gegenkonditionierung
2. Hund z.B. in Seitenlage → Pfote locker nehmen und Zange langsam annähern
3. Krallen mit Zange berühren - Hund darf Pfote jederzeit wegziehen
4. Kralle schneiden → Belohnungswort/Markerwort + Leckerli
Autorin: TÄ Michelle Babilon
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